Borghorst - Traumhaft! Sinnlich! Temperamentvoll! Und das alles im wahrsten Sinne. In eine Welt der Phantasie nahm der TV Borghorst am Samstagabend seine Zuschauer mit. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres, der Verein feierte sein 125-jähriges Bestehen, tauchten die Besucher in der ausverkauften Buchenberghalle noch einmal ab und ließen sich über drei Stunden treiben - von Lichteffekten, Live-Musik, Clownerien, Akrobatik und Jonglage.
 
Letzteres beherrschte die Westfälische Turnerjugend, die ganz nebenbei auch noch eine spannende Piratengeschichte erzählte. Natürlich gab es zum Schluss ein Happyend. Dass Seilchenspringen mehr ist als auf dem Schulhof ein bisschen herumhopsen, demonstrierten die Mädchen und Jungen des TV Büren. Radschlag, Salto, Flickflack - die unterschiedlichsten Figuren hatten sie drauf, das Seil immer fest im Blick.

Weil Mani Schwedler und Christian Pöllath alias „Flying Bananas“ nicht so alleine auf ihrem Trampolin turnen wollten, holten sie sich kurzerhand eine Zuschauerin aus den Rängen. Die junge Frau zeigte keine Scheu vor den beiden Trampolinkünstlern und machte den Spaß spontan mit (was die Stuhlnachbarn erleichtert aufatmen ließ, weil sie zum Glück nicht aufgefordert worden waren). Zur Belohnung erhielt sie eine Plüsch-Banane.

Nach der Pause ging es live weiter. Das Jugendorchester unter der Leitung von Thomas Blanke begleiteten mit Abba-Klängen den Auftritt der TV-Einradfahrerinnen. Nicht nur die Choreographie beeindruckte das Publikum, auch die fetzigen Kostüme sorgten für ein buntes Bild in der Halle.

Ebenso viel Körperdisziplin wie die Einradfahrerinnen zeigten anschließend die Turnerinnen des SC Nordwalde. Ohne Pause quasi wie am Fließband waren sie auf dem Boden unterwegs. Und dabei bewiesen sie, dass sie nicht ohne Grund sportlich erfolgreich sind.

Eigens für die Galashow hatte die Power-Aerobic-Gruppe des Turnvereins mit Petra Jeske an der Spitze flinke Schrittfolgen einstudiert. Und auch die Mädels der Prinzen-Tanzgarde mit Trainerin Tanja Hellmann fehlten nicht mit einer Inszenierung.

Ins Staunen versetzte Phil Os die Besucher. Fasziniert schauten sie zu, wie der Punk seine (leuchtenden) Diabolos durch die Luft wirbelte - und wieder fing.

Nicht weniger in ihren Bann zogen die Männer von „Hot Africa“ das sportinteressierte Publikum. Ohne Hilfsmittel kletterten sie lockerleicht Metallstangen rauf und runter und ließen auch sonst erahnen, wie extrem gelenkig sie sind.

Durch das dreistündige Programm führten flott und um kein (plattdeutsches) Wort verlegen Marion Kösters und Wolfgang Weßling von der Laienspielschar des Heimatvereins.

Zum großen Finale standen noch einmal alle Künstler auf der Bühne. TV-Vorsitzender Guido Hellmer nutzte die Gelegenheit, um sich noch bei allen zu bedanken, „die diese einmalige Show möglich gemacht haben“. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres, in dem die Westfälischen Nachrichten dem Turnverein als Medienpartner zur Seite gestanden haben, blickte er aber auch noch einmal zurück auf die vielen verschiedenen Veranstaltungen, mit denen sich der TV präsentiert hat: „Wir können zufrieden sein. Für jeden war etwas dabei.“ Mit Lob sparte Hellmer nicht, als er das Organisationsteam nach vorne bat. Drei Jahre haben sie überlegt, geplant und umgesetzt. So viel ehrenamtliche Arbeit wussten die Zuschauer zu schätzen - und applaudierten minutenlang.

VON GUDRUN NIEWÖHNER, STEINFURT


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